13. Nov 23 “Atomkraftwerke im Krieg”
Am Sonntag, dem 19.11.2023 um 17.30 Uhr zeigen wir als Vorpremiere der internationalen Langfassung die in der Ukraine gedrehte Reportage “Atomkraftwerke im Krieg. Die unterschätzte Gefahr” des Hennefer Autors und Regisseurs Reinhart Brüning. Im Rahmen des anschließenden Nachgesprächs beantworten Reinhart Brüning und die Kameraleute Sven Döffinger, Timo Bruns und Jörn Schulz die Fragen des Publikums. Das Kamerateam von Schulz TV ist als Kriegsberichterstatter fast ständig in der Ukraine und kann somit besondere Einblicke geben.
Auf seiner Reise durch die vom Krieg erschütterte Ukraine geht der Autor der Frage nach, wie sicher Atomkraftwerke im Krieg sind. Er bekam einen exklusiven Einblick zur Sicherheitslage der vier aktiven Atomkraftwerke und dem stilgelegten in Tschernobyl. So konnte er bei einer Übung dabei sein, als ein Raketenangriff auf ein AKW simuliert wurde.
Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas. Allein hier stehen sechs der 15 ukrainischen Kraftwerksblöcke. Saporischschja bereitet uns große Sorgen. “Ich hoffe sehr, dass beide Seiten vorsichtig genug sind, damit es dort nicht zu einer Katastrophe kommt” sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres unlängst in einem Zeitungsinterview. Auch der Chef der internationalen Atomenergiebehörde IAEA warnt vor der Gefahr eines ernsten atomaren Unfalls. Wohin die radioaktiven Wolken im Fall einer Katastrophe ziehen würden, wird von Deutschland aus ständig berechnet. Überraschendes Ergebnis: auch Teile Russlands wären direkt bedroht. Reinhart Brüning erfuhr im Exklusivinterview mit Petro Kotin, dem Geschäftsführer der Betreibergesellschaft aller ukrainischen Atomkraftwerke, in welchem Maß die eigentlich strengen Sicherheitsvorkehrungen der Atomkraft dem Krieg zum Opfer fallen. Die Recherchereise führte auch nach Tschernobyl. Dort kam es im April 1986 zur bis heute schwersten Nuklearkatastrophe. Ein mit Blech verkleideter Sarkophag umhüllt den Unglücksreaktor zum Schutz. Zu Beginn des Krieges besetzten russische Soldaten Tschernobyl und nahmen die dort arbeitende Belegschaft gefangen. Was für die Frauen und Männer als eine normale Nachtschicht begonnen hatte, entwickelte sich zu einem langen Alptraum. Es wurde die längste Schicht in der Geschichte der Atomkraft. Die medizinische Leiterin, Ludmilla Mikhailenko, berichtet vom Arbeiten unter Todesangst und Druck. Und wie sehr das Ringen um die Sicherheit der Anlage alle an ihre Grenzen brachte. Noch ernster ist die Situation in Saporischschja. Regisseur Reinhart Brüning erfuhr die dramatische Geschichte von Aleksandr Pintielin, der beim Angriff des russischen Militärs Dienst hatte und sich nur knapp vor einschlagenden Granaten in Sicherheit bringen konnte. Er arbeitete dann unter der Besetzung weiter und kundschaftete auch heimlich für das ukrainische Militär. Er musste miterleben, wie einige seiner Kollegen verhaftet wurden. Unter welchen Bedingungen in der Ukraine um die Sicherheit der Atomkraft täglich gerungen wird und wie der Familie Pintielin eine abenteuerliche Flucht gelang, zeigt die Vorpremiere im Kurtheater.
Doku und Gespräch mit dem Produktions-Team.
Nur Sonntag (19.11.) 17.30h